… oder auch ein bisschen länger? So macht es Karl-Heinz Höver in seinem Buch „Auswanderer in Kenia“ aus dem Verlag Begegnungen.
Mit einfachen, aber klaren und zu Herzen gehenden Worten erzählt er davon, wie sich seine Frau und er entschlossen, alles in Deutschland zurück zu lassen und eine eigene Existenz in Kenia aufzubauen. Ein Paradies – das nicht nur für Touristen so heißt, sondern auch von ihm so wahrgenommen und vor allem so gelebt wird.
Der Leser erfährt hier sowohl etwas über die Schwierigkeiten, ein neues Leben irgendwo zu beginnen, wo man keine Kontakte hat, nicht weiß, wie es funktioniert … und es allen Tücken zum Trotz schafft, das Leben und Glück zu finden, das man sich ausgemalt hat.
Der Leser liest aber auch von den Gefühlen und Gedanken, die man hat, wenn man sich in so ein Abenteuer stürzt. Wie fühlt sich das an, was man zurücklässt? Wie fühlt man sich selbst, wenn man geht? Und wie passt man sich an ein neues Leben an – einen völlig neuen Lebensstil mit gänzlich anderen Prioritäten, die eine fremde Kultur setzt?
Da ich selbst schon in mehreren Ländern gelebt habe – wenn auch nicht so einen kolossalen Kultursprung vorgenommen wie Karl-Heinz Höver – so weiß ich doch, dass die Anpassung einen mitunter vor so manche großen und kleinen Problemchen stellt, die der Autor und seine Frau meisterhaft und mit viel Humor und Engagement bewältigt haben. Höver erzählt aber auch von Menschen, die sein Vertrauen missbrauchten und ausnutzten. Davor ist man wohl nirgends sicher – und es waren nicht immer die Einheimischen.
Am Schluss des Buches, beinahe das gesamte letzte Drittel, kommt Höver auf den emotionalen und spirituellen Aspekt zu sprechen, den er auf seinem Abenteuer durchlebte und noch erfährt. Er beschreibt seine ersten zaghaften Begegnungen mit neuen Ideen, wie er sie für ich nutzbar machte und so zu einem sinnerfüllteren und glücklicheren Leben gelangte – eines, wo er mit sich selbst am selbstgewählten Platz im Einklang ist. Beneidenswert! Sicher – aber auch nachahmbar, und Hövers Erfahrung und Anleitung zum Glücklichsein lässt sich überall praktizieren, nicht nur in Kenia!
Ich habe das Buch gern gelesen. Es ist in einer einfachen Sprache geschrieben wie gesprochen und gedacht. Keine literarischen Raffinessen, aber aus dem Herzen und mit einer Art von Humor , die Höver sicherlich auch als Menschen auszeichnet. Es war an keiner Stelle langweilig und man lernt zwei Personen auf Seiten kennen, deren Seiten man gerne auch persönlich kennenlernen möchte.
Das Cover ist einfach Spitze! Allein damit träumt man sich schon nach Afrika.
Diesen 190 Seiten Lesespass gibt es hier: Auswanderer in Kenia