Danke, Patricia. Ich bin ja nicht wirklich der Krimi-Leser par excellence und greife meistens zu anderen Büchern, aber Deiner war wirklich Spitze. Glücklicherweise habe ich beim 4. Griechisch-Deutschen Lesefestival in Berlin im Publikum gesessen und die ersten Passagen live von Dir hören dürfen. Gleich gekauft, das Ding. Und es hat mich nicht enttäuscht.
Ich habe noch in Berlin bis in die späten Abendstunden hineingelesen und den Rest dann im Zug verschlungen auf dem Rückweg nach Hause.
Was ist so anders an diesem Krimi „Kältetod“ als an anderen? Patricia Holland Moritz kann schreiben. Sie spielt mit den Worten, Die Charaktere leben und man hat sie beim Lesen bildlich vor Augen. Patricia denkt sich nicht nur eine mörderische Geschichte aus und mischt dann aus Fernsehwissenschaft etwas zusammen. Nein, hier sieht man, dass gründlich recherchiert wurde: interessante Informationen wie zum Beispiel die Verbindung zwischen Crystal Meth und Elsa, der Schneekönigin. Ich bin mir sicher, dass sie auch vielfältig in Polizeistationen unterwegs war und vielleicht sogar eine besondere Verbindung ins Kommissariat hat – denn was Kommissar Tschirner und seine Gruppe bei der Aufklärung leisten, klingt so gar nicht TV-reißerisch, sondern ziemlich ehrlich und nach grundsolider Polizeiarbeit..
Einen zu Ermordenden auf einem tauenden Eisblock stehend langsam in den Tod rutschen zu lassen? Was für eine Idee … und ein Kommissar mit einer Geliebten, die selbst gerade etwas plant. Etwas nicht minder Kreatives als der Eisblock –
Überhaupt ist die Figur der Freundin Rebekka etwas fantastischer als ihr Kommissar. Schon der Lebenslauf des „Chamäleons“ lässt staunen: gibt es sowas wirklich? Aber gut. In der Geschichte gibt es sie – und sie ist ein wirklicher gelungener Kontrast zum soliden Tschirner.
Eigentlich besteht der Krimi aus zwei Erzählsträngen, die beide gleichermassen spannend sind und sich erst am Ende auflösen. Ausser dem guten Freddy haben beide Geschichten nichts gemeinsam und auch dieser Gay-Romeo bindet die Geschichten am Ende nicht zusammen, sondern lässt sie als einzelne Geschichten bestehen. Während Kommissar Tschirner seinen Fall gelöst hat, haben Freundin Rebekkas Anstrengungen nur scheinbar ein Ende gefunden. Der Cliffhanger am Ende macht Vorfreude auf den nächsten Band ….
Nein, ich erzähle die Geschichte nicht als Zusammenfassung wie das sonst so in Rezensionen gemacht wird. Lest sie doch selber! Sie ist es nämlich wert.